Episode 2
Säulen #2: Peter Senge: Das ist der Fehler in deinem System
Sei live dabei: Episode 111 als Online-Event am 26. November 2025, 12 Uhr – jetzt anmelden: https://tinyurl.com/457y63n3
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In dieser Folge geht es um die zweite Säule der Veränderungsstabilität – Peter Senge und seine fünfte Disziplin.
Ich spreche darüber, warum Management-Erfolg ohne Systemdenken reiner Zufall ist und was Senge mit seinen fünf Disziplinen eigentlich meint. Persönliche Meisterschaft, mentale Modelle, gemeinsame Vision, Teamlernen und Systemdenken, das klingt theoretisch, ist aber brutal praktisch, wenn man verstehen will, warum Organisationen scheitern oder lernen.
Ich erzähle, warum Ursache-Wirkung-Denken oft zu kurz greift, was das berühmte „Beer Game“ mit echten Unternehmen zu tun hat und warum so viele Führungskräfte an Symptomen herumschrauben, statt Strukturen zu verändern. Außerdem geht’s um kreative Spannung, psychologische Sicherheit und die Frage, was es wirklich heißt, als System zu denken, nicht als Einzelner, sondern gemeinsam.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Wer Systeme führen will, muss zuerst lernen, sie zu sehen.
Viel Spaß beim Zuhören!
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Und so erreicht Ihr mich:
Homepage: https://www.odonovan.de/veraenderungsstabil
Transcript
S
tellt euch das vor, 111 folgen Veränderungsstabil. Das wollen wir feiern und zwar
mit einem Online -Live -Event am 26. November um 12 Uhr Mittags. Meld dich über den
Link in den Schoen uns an und sei live dabei. Ich freue mich auf euch.
Hallo und herzlich willkommen zum Podcast Veränderungsstabil, in dem wir uns anschauen,
was Organisationen, Menschen, Führungskräfte und Teams drauf haben sollten, damit sie
in dieser wilden Welt dauerhaft gesund und erfolgreich wirtschaften können. Die
Veränderungsstabilität oder das Modell der Veränderungsstabilität ist entstanden, indem
ich 80 + Management, Trends, Themen, Methoden, Denker dekonstruiert habe.
Und wir haben eine neue Serie, die nennen wir die "Säulen der Veränderungsstabilität".
Heute schauen wir uns an, Säule Nummer zwei, Peter Sänger und seine fünfte Disziplin.
Die Fokusthese ist, ohne Systemdenken sind Management -Erfolge loser Zufall. Seng ist
fünf Disziplinen, liefern das Betriebssystem um Organisationen dauerhaft, lernen und
veränderungsstabil zu machen. Wir gucken uns an, was sind diese fünf Disziplinen, was
bedeuten sie denn konkret, und zwar was bedeuten sie konkret im Alltag, und wir
gucken uns an, was lernen wir denn aus dieser gesamten Methode, aus diesem ganzen
Kanon, rund um Peter Senghe. Senghe hat The Fifth Discipline 90 rausgebracht.
Senge selbst ist Professor am MIT, also am Massachusetts Institute of Technology und
kommt aus der Historie der Systemdenke. Wir haben jetzt hier so ein paar Sachen, die
klingen vielleicht ein bisschen nach Soziologie, vielleicht auch ein bisschen weich,
aber es könnte nichts ferner der Realität sein. Wir haben es hier mit Ingenieuren zu
tun, die eigentlich eher aus der Mathematik kommen und eher aus der sehr, sehr
rationalen Untersuchung von Organisationen von Wirkzusammenhängen.
Ich habe selber vor einigen Jahren eine Spezialberatung gehabt für Luxushotels. Wir
sind in diese Hotels gegangen, wir haben uns verkleidet und wir haben vorgegeben,
dass wir Kunden wären im Auftrag der Hoteleigner oder des Management und haben diese
Hotels durchgetestet. Und in den ersten Einsätzen kam es dann immer zu so einem
Punkt, dass wir das System getestet haben. Wir haben geguckt, wie der Frontdesk zum
Beispiel auf Beschwerden reagiert. Wir haben geschaut, wie das Restaurantpersonal auf
Lügen reagiert. Wenn ich einen Steak bestelle und sage, ich hätte das gerne Medium,
und es kommt Medium Steak und ich sage, ich hatte das durchbestellt und so weiter.
Wir haben das System gestresst, um zu gucken, ob sie im Rahmen der Kunden
-Erwartungen und im Rahmen der Customer Journey funktionieren. Wenn Sie das nicht getan
haben, dann kam ganz oft die Argumentation vom Management. Wenn Sie gesagt haben,
hier so, da und da und da und die Reaktion war nicht okay. Wer war das in
Schmeißig raus? Und das ist das Gegenteil von dem, worum es hier gerade geht. Das
ist ein reaktives System, also ein Player in einem System, der reagiert auf einen
Impuls und versucht einen Schuldigen zu finden. Das Gegenteil ist Systemdenken. Wenn
wir dann hingehen und wir haben dann in unseren Ergebnis -Präsentationen vorhin darauf
hingewiesen, wir werden euch nicht sagen, wann das war, wir werden euch nicht sagen,
wer das war. Weil uns interessiert überhaupt nicht, ob eine Person das war, sondern
uns interessiert das System. Die Aussage ist nicht, Pedro war um 17 Uhr am Frontdesk
und hat das schlecht gehandelt, sondern die Aussage ist, ihr habt ein System, das
durch Begrutung, Ausbildung, Schichtplanung, Privilegien, Berechtigungen etc.
dazu führt, dass zu diesem zufällig jemand am Front Desk war, der nicht gemacht hat,
was die Customer Journey von ihm verlangt hat. Es geht nicht um die Person, sondern
es geht darum, was das System tut. Senga hat wie gesagt in den 90ern dieses Buch
herausgebracht. Wie sah das vorher aus? Wie sah die Welt vorher aus? Vorher, wenn
man es akzentuiert, ist es so, wir haben eine lineare Denke. Ursache Wirkung.
Quartal, Maßnahme, Kennzahl. Es wird reagiert. Man guckt sich einzelne Aspekte an und
dann reagiert man auf diesen Aspekt. Eine lernende Organisation in dem Sinne,
natürlich waren die nicht ausgeschlossen, aber eigentlich gab es sie, sagen wir es
mal, nicht. Und genau an der Stelle setzt Senghe an. Fünf Disziplinen sagt er
braucht eine Organisation. Die erste ist Personal Mastery. Also persönliche
Meisterschaft, das heißt, ich habe eine Disziplin, die sagt, ich selbst muss an
meiner Meisterschaft arbeiten, ich muss meine Skills ausbauen. Die zweite Disziplin
sind mentale Modelle, Mental Models. Das heißt, Sänge sagt, es ist ein Erfolgsfaktor,
wenn Menschen in der Lage sind, über Modelle, über mentale Modelle ihre Realität zu
reflektieren. Wir können es uns nicht mehr leisten, nur auf der konkreten Ebene
unterwegs zu sein, sondern wenn Kommunikation passiert, wenn Projekte passieren, wenn
Strategie passiert, wenn Risiken passieren oder so, dann brauchen wir Modelle, die uns
helfen, Das, was dort passiert, besprechbar zu machen, analysierbar zu machen,
darstellbar zu machen. Das sind die beiden persönlichen Disziplinen, die erste ist
persönliche Meisterschaft, die zweite mentale Modelle. Dann haben wir zwei Disziplinen,
die in Teams passieren. Die dritte Disziplin, die erste Teamdisziplin ist Shared
Vision, eine gemeinsame Vision. Und da ist ganz wichtig, dass es nicht darum geht,
dass ein Team eine Vision auf Octo8 bekommt und die dann annimmt. Das funktioniert
meistens nicht, sondern es geht darum, dass das Team tatsächlich eine Vision hat und
die entsteht, indem man sie zusammen erarbeitet. Heißt das jetzt, dass Sänge fordert,
dass jeder im Unternehmen an der Unternehmensstrategie mitarbeitet? Nein, das ist Käse.
Natürlich nicht. Das heißt aber, dass sich jeder darin wiederfindet. Natürlich habe
ich Management -Positionen in einem Unternehmen, deren Job es ist, vorzugeben. Da
wollen wir hin mit diesen Produkten in diesen Markt. Aber dann kann ich jeden bis
runter zur Hausmeisterin da einbinden und sagen, guck mal, da wollen wir hin, wie
kommen wir denn dahin? Und dann haben wir eine gemeinsame Vision. Die Fähigkeit, eine
gemeinsame Vision zu produzieren und im Unternehmen zu verankern und die zu pflegen,
das ist die Disziplin, die hier gemeint ist.
Hey, kurze Durchsage. Wenn euch Veränderung stabil gefällt, dann nehmt euch doch mal
kurz Zeit und gebt dem Podcast eine Bewertung auf dem Streaming -Dienst, mit dem ihr
gerade hört. Das hilft uns enorm, weil dann noch mehr Menschen im Podcast entdecken
können und so können wir die Community weiter wachsen lassen. Vielen Dank fürs
unterstützten, vielen Dank fürs zuhören und jetzt geht's
Wir brauchen zum Beispiel die Fähigkeit im Team Vertrauen zu schaffen, wir brauchen
die Fähigkeit im Team uns verletzbar zu zeigen, im Team Fehler zuzugeben, das müssen
wir lernen. Und dann müssen wir aber auch verstehen, dass wir als Team ein
Organismus sind und dieser Organismus, dieses Team hat Kompetenzen. Und wenn da was
fehlt, müssen wir hingehen und sagen, hey, wir als Fünferteam im Customer Service,
wir sind wirklich nicht richtig gut darin, uns von unglücklichen Kunden anbrüllen zu
lassen. Aber das ist halt leider unser Job. Also müssen wir als Team gucken, wie
wir besser werden. Und wir können auf verschiedene Arten besser werden. Jeder von uns
fünf kann das lernen. Oder wir gehen hin und stellen den Sechsten ein, der ein
besonderes dickes Fell hat oder sowas näher hat. Aber ich fange an, über das Team
als etwas, das etwas kann, das einen Satz an Kompetenzen hat, nachzudenken und fange
an, das Team zu entwickeln. Und die Klamme um das alles drumherum ist die fünfte
Disziplin. Das wird manchmal als Klamme drumherum dargestellt. Manchmal wird es als
den Knotenpunkt, der in der Mitte ist dargestellt. Und das Denken. Das System denken
bedeutet, dass System kann denken. Das ist interessant. Also ich nehme mich nicht
mehr als ich bin Holger und was jetzt hier passiert in diesem Unternehmen, nehme ich
aus der Perspektive Holger wahr, sondern ich muss in der Lage sein, in die
Perspektive des Systems reinzugehen. Und das zweite ist, ich muss über das System,
wie das vor sich zum Team gesagt habe, ich muss über das System als eine Entität
nachdenken und muss hingehen und sagen, naja, mein Team ist in ein Unternehmen
eingebettet. Das ist unser System und dieses System produziert Dinge. Und manche von
den Dingen sind gut, manche nicht so gut, aber wir arbeiten eben am System. Senges
Buch erklärt, warum wir dazu geneigt sind, um genau das nicht zu tun, warum wir als
Menschen erstmal auf Ereignisse gucken und dann auf Ereignisse reagieren, statt auf
die Strukturen dahinter zu gucken. Ein Beispiel von eben, ich gucke auf das Ereignis,
der Mitarbeiter am Front Desk hat den Kunden nicht glücklich gemacht und ich gucke
nicht auf die dahinter liegende Struktur, die sagt, okay, wir haben ein System, das
dazu führt, dass der dahin kommt, der hat die folgenden Werkzeuge, der hat die
folgende Ausbildung und das ganze im Ergebnis hat er zugeführt, dass dieses
Kundenproblem nicht adressiert wurde. Insegens Buch erklärt er das und liefert dann
Werkzeuge, er liefert Archetypen und sogenannte Micro Worlds. Er beschreibt, warum
Visionen, wenn sie geteilt sind, Commitment erzeugen bei allen und warum Visionen
diktieren, zwangsläufig zu Compliance führt. Und das ist jetzt nicht die gute
Compliance, sondern das ist Resignation in Reih und Gliedfallen, nicht mitdenken und
Dienst nach Vorschrift machen Compliance. Die Mikrowelden, mit denen er argumentiert,
sind, naja, kleine in sich geschlossene Welten, mit denen er Dinge illustriert. Wir
gucken uns mal eine Mikrowelt an. Das Bier -Spiel, also im Englischen The Beer Game.
Der Aufbau ist wie folgt. Wir haben vier Rollen, die von vier Menschen übernommen
werden, in einer linearen Lieferkette für ein Produkt und das Produkt ist Bier. Die
vier Stationen sind der Einzelhandel, der Großhandel, der Distributor und die Fabrik.
Dazwischen gibt es versahnte Produktionswege und die Kommunikation stark eingeschränkt.
Ich bin in meiner Rolle und ich sehe immer nur was bei mir reinkommt und ich darf
hinten wieder was rausschieben. Das Ganze kann man mit Zetteln machen. Jetzt habe ich
ein Zyklus in der Woche. Ich kriege Bestellungen, im Einzelhandel gehen Bestellungen
ein, der gibt die dann mit ein bisschen Verzögerung an den Großhändler und an den
Distributor und dann an die Fabrik. Es gibt eine Kostenlogik in diesem Spiel, die
ist relativ klassisch, Bestandkostel pro Einheit und Woche irgendwie was. Ein Rückstand
kostet halt auch was, kostet ein bisschen mehr, die Werte variieren auch, Varianten
vom Spiel, aber entscheidend ist halt die Asymetrie. Wenn ich ein Backlock habe, also
ich kann nicht produzieren oder ich kann es nicht direkt beliefern, dann schmerzt das
Und das ist eine der wichtigen Mechanismen in diesem Spiel und das wir auch mit dem
Spiel zeigen wollen. Weil was jetzt passiert, wenn man dieses Spiel mal durchspielt,
könnt ihr mal probieren, ist der sogenannte Bullwhip -Effekt. Bullwhip ist die
Bullenpeitsche. Guck mal das auf Deutsch so. Die Bullenpeitsche. Das heißt, wenn es
eine kleine Schwankung bei der Nachfrage gibt, dann schaukelt die sich bis zur
Produktion, bis zur Fabrik hoch und zwar extrem. Warum? Weil das System sich ja
diese Regel gegeben oder sie hat sich entwickelt, das Backlock teurer ist als haben,
oder wie meine gitarren sammelten Freunde sagen, haben es besser als brauchen. Und
wenn ich halt Bier brauche, weil das jemand von mir haben will, dann tut mir das
mehr weh, als wenn ich das Bier habe. Und damit schaukelt sich das gesamte System
jetzt so. Die Menschen, die in diese Mikrogame drin sind, naja, die gucken sich halt
ihre Lieferkettenkollegen vorne und hinten in der Lieferkette an und sie werden zu
deren Opfern, weil sich das hoch schaukelt und hochschaukelt und man spielt dieses
Spiel um klarzumachen, wenn ihr auf das gesamte System gucken würdet, wenn ihr euch
mal eure gesamte Lieferkette wahrnimmt und zusammenarbeitet statt gegeneinander, dann
könnt ihr damit auch was machen und ihr könnt auch was lernen, ihr könnt die
Lieferkette auch ein bisschen schlauer machen. Aber dafür muss ich eben rauszoomen und
das gesamte Konstrukt sehen. Das ist jetzt in so einem Spiel natürlich total leicht,
wenn ich damit vier Handsels rumstehe und Zelle durch die Gegend schiebe. Wenn ich
aber in einer größeren komplexeren Kette bin. Innerhalb von einem Unternehmen, wo 20,
30, 40 Leute involviert sind, wo vielleicht die Schnittstellen nicht so richtig gut
organisiert sind oder beschrieben sind, bei dem die Produkte nicht standardisiert sind
oder wenn ich jetzt in der Industrie gehe, wie die großartige deutsche
Automobilindustrie, wo ja so eine Lieferkette irgendwie in 47 .000 Einzelteile
zerschnibbelt wurde und die Höhe von davon fahren auf Autobahnen rum, dann ist es
natürlich sehr, sehr schwierig rauszusumen und die ganze Kette zu sehen. Diese Bull
Whips, wie gesagt, sind konkret. Erstmal eine Sache, die man sich anschauen kann,
aber es geht eben dabei vor allen Dingen, zumindest jetzt hier im Kontext des
Podcasts, darum zu verstehen. Systemdenken ist erstens notwendig, weil sonst ziemlich
viel Quatsch passiert und zweitens gar nicht so einfach. Wenn wir jetzt nochmal ein
bisschen tiefer in die fünf Disziplinen reingehen, ich habe es eben schon mal
genannt, ich wiederhole sie gerne noch mal für euch, dann sieht das so aus.
Persönliche Meisterschaft. Das ist Selbstführung in der Praxis. Im Kern ist ein
Konzept, das nennt Sänge, die kreative Spannung. Ich habe es auch selber schon oft
verwendet, auch in meinem Buch dann eine nicht dynamische Spannung. Es geht um die
Spannung, die entsteht, wenn ich einen Punkt habe, an dem ich bin und einen Punkt
habe, an den ich gerne möchte. Beim Lernen bedeutet das, wenn ich hingehe und sage,
naja, ich bin jetzt im Moment in der Lage, fünf Kilometer in eine Stunde zu laufen,
ich würde dir aber gerne in 40 Minuten laufen, dann entsteht eine weil ich bin
nicht da, wo ich mit euch habe anerkannt, dass ich noch nicht so gut bin, wie ich
gerne sein möchte oder wie ich sein muss. Im beruflichen ist es ja oft, wie ich
sein muss. Ich erkenne an, dass ich noch nicht da bin. Ja, Chef, ich habe
verstanden, dass und das so soll ich diesen Job machen. Kann ich halt noch nicht.
Und daraus entsteht eine Spannung, die muss ich erst mal aushalten. Ich kann sie
sogar produktiv nutzen, weil diese Spannung natürlich dann zur Entwicklung führt. Aber
ich muss sie erst mal aushalten und das ist erst mal nicht die menschliche Natur.
Die menschliche Natur ist, diese Spannung loszuwerden, weil sie bedrohlich ist. Halt
ich die Spannung aus, dann kann ich lernen und alle Menschen sind begabt, sind
lernen begabt und lernen fähig und dann wird auch gelernt. Ich muss aber in diese
Disziplin rein zu sagen, das ist okay anzuerkennen, dass ich noch nicht kann, was
ich gerne können möchte oder was ich können müsste. So, beim zweiten sind diese
mentalen Modelle, also innere Landkarten. Dazu gehören Big Five -Modelle, dazu gehören
menschliche Modelle, dazu gehören Kommunikationsmodelle, dazu gehören strategische
Modelle. verschiedene Modelle, es geht nur eben einfach darum, bei allem, was
passiert, wo das irgendwie möglich ist, nicht in dieses limbische System, System 1
denken, ein Kontakt reaktive Muster zu fallen. Da passiert was und ich will es nur
loswerden und ich will nur schnell werden. Ich soll jetzt sagen, okay, halt, stopp
mal. Lass mal kurz analysieren oder auch lang. Lass mal analysieren, was hier
passiert. Lass mal drüber nachdenken. Woher kommt es denn? Was sind denn hier so
Feedback -Loops? Zum Beispiel gibt es ganz viel mit in Dynamik gibt es ganz viele so
so Loops und kausal Ketten, die man sich anguckt, das klingt jetzt alles sehr meter
und so. Am Ende des Tages geht es doch darum, einfach nicht zu sagen, warum ist
das jetzt schief gegangen, wäre es schuld, wer hier so der Klassiker, sondern mit
diesen mentalen Modellen sich dazu zu erziehen, es ist ja auch eine Disziplin, sich
dazu zu erziehen, einfach eine Flughäbene höher zu gehen und darauf zu gucken, zu
sagen, was ist denn hier passiert in diesem System, was sind den Player in diesem
System, was können wir dazu machen. Drittens, Shared Vision, ich habe schon gesagt,
Es geht darum, eine gemeinsame Vision zu erarbeiten, das heißt nicht, dass die Grund
demokratisch abgestimmt wird oder sowas, das ist Blödsinn, sondern es geht aber
trotzdem darum, dass wir ganz viele Betroffene haben, die beteiligte werden und die
mitmachen. Dann habe ich eine geteilte Vision und dann fällt dieser ganze Purpose und
Weikram hinten mir draus, tatsächlich. Viertens, Teamlernen. Also ich brauche
Beobachterrollen, ich muss in den Teams kritikfähig sein. Ich muss kritikstabil sein.
Natürlich ist psychologische Sicherheit dafür eine Bedingung. Die gute Amy Edmondson,
die ja diese angstfreie Organisation beschrieben hat in ihrem Buch, wird auch noch
eine Säule sein natürlich. Die kommt auch hier tatsächlich aus diesem Dunstkreis,
kommt auch gleich nochmal vor. Also wir brauchen, damit das Team lernen kann,
brauchen wir Angstfreiheit im Team psychologische Sicherheit, aber auch die
Verbindlichkeit, das gelernt werden muss. Also Team Learning als Disziplin bedeutet
halt auch, dass ich diszipliniert die ganze Zeit lerne und es nicht akzeptiere, wenn
jemand Lernen ausklammert, unmöglich macht oder argumentiert, woraus unnötig ist. Und
dann haben wir die fünfte Disziplin. Sänger ist bekannt dafür, dass er mit Metaphern
arbeitet und eine der berühmtesten Metaphern, die ihr bestimmt schon mal gehört habt,
die biologischer Unfug ist, ist das mit den Fröschen. Also Frösche sitzen in einem
Topf und der Topf ist nett und die Frösche chillen in dem Topf und dann wird der
Topf über eine Flamme gesetzt und er fängt langsam an zu kochen. Und weil es so
langsam ist, bemerken die Frösche ist nicht und kochen bei lebendigem Leib. Stimmt
nicht, Frösche sind nicht so blöd, die hüpfen daraus. Aber die Metaphe funktioniert
in dem Sinne, wenn wir uns Systeme angucken und wenn wir uns schleichenden Verfall
in Systemen angucken. Und ich kann sagen, in meinem Beruf ist das tagtäglich, weil
du kommst in Organisationen rein und denkst dir, wow, wie könnt ihr das denn
aushalten? Und die Antwort ist, es ist ja nicht von jetzt auf gleich so angeschaltet
worden, sondern es hat sich über die Zeit so aufgestaut, weiß ich nicht, das
toxische Miteinander unharmonisierte Zielsysteme, Widersprüche,
Grabenkämpfe und so weiter. Das ist ja nichts, was von jetzt auf gleich beginnt. Das
halten Menschen meistens nicht aus und lösen es dann, sondern wenn das so über Zeit
anfängt, sich anzustauen, naja, dann gewöhn ich mich dran. Und da ist es so, dass
wir Archetypen haben und es gibt, ich glaube, Sänger hat zehn Archetypen mit
eingebracht und das sind im Grunde genommen Muster, die er in Organisationen gesehen
hat, Muster, die er in Strukturen gesehen hat, die sich im System immer mal wieder
zeigen. Und ich gehe einfach mal durch ein paar von diesen Archetypen, damit ihr
versteht, was damit gemeint ist und wie das zusammenhängt mit dem kochenden
Froschbeispiel. Wir haben zum Beispiel den Archetyp Erfolg, den Erfolg reichen. Wir
haben ein System und ein System verwaltet immer Ressourcen und wir haben ja immer zu
wenig Ressourcen in den Systemen. Also wenn wir selten Systeme, die ausreichend oder
unendliche Ressourcen haben, dann wäre Raumschiff Enterprise wegen dem Fusion Reaktor.
Stattdessen haben wir knappe Ressourcen und wir haben in einem System, das muss
zusammenspielen, so ein System hat Systemkomponenten, hat Abteilung, hat Bereiche, die
brauchen Ressourcen, die brauchen Geld, Budgets, Menschen, so was auch immer. Und dann
haben wir jetzt einen Bereich, der ist ein bisschen erfolgreicher als der andere. Der
erfolgreiche Bereich im System, wenn keiner eingreift, bekommt mehr Ressourcen. Er
folgt den erfolgreichen. Der erfolgreiche Bereich produziert also etwas, kriegt mehr
Ressourcen, kriegt mehr Leute, kann mehr produzieren, kriegt mehr Leute, kann mehr
produzieren. Aber dieser Bereich hängt zusammen mit einem anderen Bereich und dieser
andere Bereich bekommt von den knappen Ressourcen jetzt weniger. Der war vorher schon
nicht so richtig gut, hat nicht richtig performt, zum Beispiel, weil die Leute
gefehlt haben. Der kriegt jetzt aber keine neuen Stellen, weil er so schlecht
performt. Also dreht er sich nach unten. Wir haben einen Bereich, der hat eine
Aufwärtsspirale, wir haben einen Bereich, der hat eine Abwärtsspirale. Aber leider
müssen die beiden miteinander arbeiten und damit bremst ja der nicht so erfolgreiche
den erfolgreichen aus und außerdem ist er nicht erfolgreich irgendwann weil er in
dieser Spirale drin ist. Es ist eine selbst erfüllende Prophezeiung. Würden wir diesen
Bereich der nicht erfolgreiches anschauen, feststellen, dass eine Ressource fehlt und
jetzt zum Beispiel Menschen erstellen schaffen, Menschen reingeben, könnte es sein,
dass die Spirale sich rumdreht, aber dafür muss jemand aufs System gucken und das
System lernen lassen. Ein anderer Archetyp ist die sogenannte Problemverschiebung. Ich
gebe euch ein handfestes Beispiel, weil ich die ständig sehe im Kontext von Software
-Lizenzmanagement. Software -Lizenzmanagement ist eines meiner Lieblingsthemen in den
letzten zwei, drei Jahren, weil ich sehe ganz viele Organisationen, die es machen
müssten, aber nicht tun. Und es ist absolut ein Beispiel für dieses kochende
Froschbeispiel, weil, na ja, früher war Software -Lizenzmanagement, was das hat man
eben hergemacht. Das war nicht so richtig notwendig. Das wurde immer komplexer, es
wurden immer mehr Software -Lizenzen zu verwalten zu verwalten usw. Aber viele
Organisationen haben diesen Punkt verpasst, wo sie sagen, okay, Schnitt, wir müssen
jetzt eine Stelle dafür schaffen, wir müssen eine Abteilung vielleicht sogar dafür
schaffen, weil dann ein Riesenrisiko drin ist und ein Riesenkostenhebel. Dann kann man
sich eine Organisation anschauen und es ist ja nicht so, dass Organisationen, die
kein funktionierendes Software -Lizenzmanagement haben, sich nicht mit den Lizenzen
beschäftigen müssen. Also was passiert? Ich habe ein Problem und ich produziere eine
kurzfristige Scheinlösung. So nennt Sänger das. Ich habe keinen Überblick über meine
Software -Lizenz, das ist Ende des Quartals, und irgendein Audit steht an, Microsoft
kommt um die Ecke und sagt, Leute, ihr müsst uns mal zeigen, was ihr hier somit
den Software -Lizenz macht. Dann gibt es aber mal ganz, ganz viel To -Verbo und es
werden ganz hektische Exzels befüllt. Das ist halt eine Scheinlösung, die sind die
Exzels und auch ebenfalls voller Fehler und so weiter, aber ich habe erst mal
irgendwas produziert. Diese Scheinlösung zahlt oft das Problem ein, das Problem ist
Microsoft auditiert uns und damit kriege ich die ja wieder so ein bisschen auf
Abstand. Damit sinkt der Schmerz oder der Druck eine ernsthafte, langfristige Lösung,
nämlich ein anständiges Software -Lizenz -Management auf die beiden zu stellen, bis zum
nächsten Mal. So haben wir also diese Problemverschiebung "Shifting the burden" - nennt
es Enger auf Englisch - die dazu führt, dass das System an der Stelle nicht lernt,
an der Stelle dumm bleibt, weil das System sich selbst die Kompetenz nicht gibt,
Software -Lizenzen managen zu können, weil er diese kurzfristige Scheinlösung mal kurz
den Schmerz genommen hat. Letzter Archetyp Beispiel wären die sogenannten "abrutschenden
Ziele" auf Deutsch. "Eroding goals" heißt es auf Englisch. Und was hier passiert ist,
wir haben zwei Subsysteme, wir haben zwei Abteilungen und die haben Ziele und die
haben einen Ist -Zustand. Und wenn die jetzt mit einer Neck gekoppelt sind, über
diesen Sol ist Vergleich, dann können die sich gegenseitig die Füße wegdrehen. Was
heißt, die sind über den Sol ist Vergleich gekoppelt? Naja, es ist relativ einfach,
wenn die beiden Abteilungsleiterinnen im selben Meeting berichten müssen, wie weit,
also wie nah sie an ihrer Zielerreichung sind, dann hören die sich einander zu.
Die eine Abteilung tut Dinge, die sind zielgerichtet und funktionieren und führen zum
Erfolg. Die andere Abteilung tut es nicht, ja auch ein Ziel, aber irgendwie ist die
andere Abteilung nicht ganz so gut darin, das Ziel zu erreichen. Jetzt kommen die
einen haben 80 % Ziel -Reichung, die einen haben 40 % Ziel -Reichung, dann guckt die
erste Abteilung mit den 80 % drauf und sagt, ja gut, aber wenn wir hier gleich
behandelt werden und gleich gemacht werden, lassen uns doch mal unsere Ziele absenken.
Wir wollen ja kollegial die anderen auch nicht abhängen. Und so nivelliert sich das
dann runter und die Ziele senken sich ab. Es gibt ja noch mehr, könnt euch
einlesen, das ist sehr, sehr spannend. Am Ende des Tages dreht es sich alles darum,
Systemdenken als Plänen zu etablieren. Sänger sagt, wenn ihr Teil eines Systems seid,
müsst ihr in der Lage sein, als das System zu denken, nicht als Ego, nicht als
Einzelmenschen, muss man auch manche machen, nicht als einzelne Führungskraft, nicht
als einzelner Player, sondern ihr müsst für das System denken. Und wenn das genug
Leute tun, dann kann das System über sich selbst so gut nachdenken, dass es auch
lernen kann und dass es auch besser werden kann. Man kann das ganze testen. Es gibt
einen Fragebogen, es gibt ein Instrument, es ist ein Survey, "Titles is your the
learning organization", da wird einfach über den Fragen gestellt, drei Bausteine, 51
Items und das Spannende daran ist, mit den drei Autoren, Garvin Edmanson und Geno.
Und Edmanson ist tatsächlich Amy C. Edmanson, die dann später über die angstfreie
Organisation geschrieben hat. Der Survey fragt Baustein A, wie ist die psychologische
Sicherheit, wie ist die Wertschätzung von unterschieden, wie ist die Offenheit für
neue Ideen, wie ist die Zeit von Reflexion? Baustelle Nummer zwei fragt ab, wie sind
konkrete Lernprozesse und Practices? Also gibt es Experimente, gibt es
Informationssammlungen, wie funktioniert Training, wie komme ich an Training ran, wie
gut ist Wissenstransfer? Und Baustelle C fragt nach der Führung. Also haben wir
Führung in der Organisation, die Fragen stellt, haben wir Führung, die Irretüme
schützt und die Lernensicht war belohnt? Ich mag diese Formulierung total, die Irrtüme
schützt. Wir haben ja immer diese Diskussion mit der Fehlerkultur, was sollen denn
Führungskräfte mit Fehlern machen? Und hier ist es relativ eindeutig. Ein Irrtum, ein
echter aufrichtiger Irrtum, sollte nicht zu Bestrafungen führen, fahrlässiges und
vorsätzlich fehlerhaftes Handeln, allerdings schon. Das ist die Aufgabe der
Führungskraft. Wenn ich den Leuten sage, wenn ihr einen aufrichtigen Fehler macht,
dann passiert da nichts, aber wenn wir sehen, dass ihr das hingenommen habt, den
Fehler zu machen, wenn ihr Fake -Work macht, wenn ihr nur so tut, als ob oder wenn
ihr Fehler wiederholt, das ist nicht akzeptabel. Dann schafft das eine sichere, aber
eben auch verbindliche Arbeitsumgebung. Das sind die fünf Disziplinen von Senghe,
persönliche Meisterschaft, mentale Modelle, Team -Visionen, Team -Lernen. Und am Ende das
Systemdenken. Er hat das Buch "Die fünfte Disziplin" genannt und hat eingefordert,
Systeme müssen in der Lage sein, über sich selbst nachzudenken, Systemdenken an den
Tag zu bringen, mit solchen Modellen zu analysieren, wie kommt es zu unerwünschten
Ergebnissen und dann als System zu lernen. Und das war die zweite Säule der
Veränderungsstabilität. Peter Sänge, "Die fünfte Disziplin, das System Lernen und das
System Denken". Vielen Dank fürs Zuhören, vielen Dank für euer Feedback. Ihr könnt
auch gerne mal per Kommentar reingeben. Was glaubt ihr denn? Wer ist eine Säule der
Veränderungsstabilität? Wer ist als Denkerin oder welche Methode ist denn absolut
prägend für das, was wir heute modernes Management nennen und für das, was wir heute
zutage brauchen, damit wir in dieser wilden, wilden Welt nicht nur nicht untergehen,
sondern dauerhaft gesund und erfolgreich wirtschaften können. Vielen Dank fürs Zuhören.
Bis zum nächsten Mal. Tschüss.
