Episode 15

Ep. 15: Wir brauchen eine Beerdigung - Trauerarbeit im Unternehmen

Willkommen beim Podcast 'Veränderungsstabil'. Heute dreht sich alles um die Trauerarbeit in Unternehmen und Organisationen. Trauerarbeit ist nicht nur auf Verluste und Todesfälle bezogen, sondern auch auf Veränderungsstabilität und den Umgang mit Fehlschlägen, dem Verlust von Teammitgliedern durch Kündigung oder andere bedauernswerte Situationen.

Trauerarbeit ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens. Wenn Menschen durch Verluste oder schwierige Lebensereignisse gehen, ist es wichtig, dass sie Raum haben, um zu trauern und ihre Emotionen zu verarbeiten. Doch in unserer Gesellschaft herrscht oft ein Druck, positiv zu bleiben, selbst in Zeiten der Trauer. Dieses Phänomen wird als Toxic Positivity bezeichnet und kann dazu führen, dass Menschen ihre Trauer unterdrücken und sich nicht erlauben, durch die notwendige Trauerarbeit zu gehen.

In funktionale Teams wird eine offene Fehlerkultur gepflegt, die es den Teammitgliedern ermöglicht, aus Fehlern zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Diese Teams verstehen, dass Fehler unvermeidlich sind und dass sie als Chance zur Verbesserung dienen können. Im Gegensatz dazu können dysfunktionale Teams eine Atmosphäre schaffen, in der Fehler vermieden oder versteckt werden, was das Wachstum und die Entwicklung hemmt.

Emotionale Kompetenzen spielen eine entscheidende Rolle in der Schaffung eines sicheren Raums (Safe Space). Wenn Menschen in der Lage sind, ihre eigenen Emotionen zu verstehen und zu regulieren, können sie auch sensibler auf die Bedürfnisse anderer eingehen. Ein Safe Space ist ein Ort, an dem Menschen sich akzeptiert und respektiert fühlen, unabhängig von ihrer Meinung, Identität oder Erfahrung. In einem solchen Umfeld können Trauernde die notwendige Unterstützung für ihre Trauerarbeit finden und funktionale Teams können sich entwickeln, indem sie auf einer Grundlage von Verständnis und Offenheit arbeiten.

About the Podcast

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Veränderungsstabil
Was Menschen und Organisationen können müssen, um in einer wilden Welt erfolgreich und radikal gelassen zu sein.

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Holger Heinze

Holger Heinze (Jahrgang 1982) ist Partner und Teilhaber der O’Donovan Consulting AG. Seit 1999 arbeitet er mit Teams und Führungskräften an Kultur, Beziehungen, Geschäftsmodellen und Prozessen. Dabei hat er internationale Konzerne und NGOs beraten, wie auch kleine Start-ups, Profisportler und Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung.

Er hat seit seiner ersten (unbeabsichtigten) Unternehmensgründung 1999 u.a. mehrere Digitalagenturen und Unternehmensberatungen, eine Baumarktkette, eine Kartoffelchipsfabrik und einen nachhaltigen Online-Shop gegründet und geführt. Er hat als Restaurant- und Hoteltester, Hochschuldozent, Straßenmusiker, Fotograf und Entwicklungshelfer, Interimsmanager und Gründercoach gearbeitet und im Auftrag des BMBF erforscht, welche Schlüsselkompetenzen Menschen für die digitalisierte Arbeitswelt benötigen und wie wir sie uns am besten aneignen können.

Der Wirtschaftsinformatiker ist Chartered Manager des CMI, zertifizierter Change Manager, Requirements Engineer, OKR und SCRUM Master. Er hat auf Fuckup- und TedX-Veranstaltungen gesprochen.
Heute trainiert, coacht und berät er Menschen und Organisationen mit Hilfe der Dramafreiheit, damit sie ihre Ziele erreichen, Veränderungen erfolgreich umsetzen und generell in der wilden Welt veränderungsstabil sind.

In seiner Freizeit spielt er gerne mit seinen beiden Kindern und seinen Gitarren und versucht, aus Escape Rooms zu entkommen.